Das Schiff
Die Grand Banks 42 Classic – MY Vána
Diese Seite gehört ganz unserem Schiff. Und dennoch möchte ich hier versuchen – neben den wichtigsten Daten, dem Steckbrief, ein paar fotografischen Eindrücken – euch den Mythos „Grand Banks“ etwas näher zu bringen. Denn, ich selber konnte es zuvor kaum glauben, welche Popularität diese Schiffe haben und die viele Blicke die alte Dame auf sich zu ziehen vermag.
Auf den ersten Blick erinnert die Vána wohl an ein Fischerboot. Nur fehlt eine Arbeitsplattform auf dem Achterdeck und auch Halterungen für Angeln sind keine angebracht. Nein, sie ist kein Fischerboot, sie ist als Motoryacht gebaut. Dennoch gehört in die Klasse der Trawler (engl. to trawl = mit Schleppnetz fischen) und ist von der Bauart her einem Schiff für die Hochseefischerei nachempfunden.
Die Firma Grand Banks (engl. für Neufundlandbank, bezeichnet eine Region mit diversen Unterwasserplateaus, südöstlich von Neufundland. Es trifft dort der kalte Labradorstrom auf den warmen Golfstrom. Das Gebiet ist für hohen Seegang bekannt.) baut Motoryachten seit 1956. Sie sind stolz auf ihr „Erbe“, Heritage klingt besser, und bezeichnen ihre Schiffe selbst mit den Attributen: atemberaubende Yachten mit klassischem Design, höchstem Komfort und mit Liebe fürs Detail.
Gebaut wurden die Schiffe früher ganz aus Holz – „woodies“ nennen Kenner diese Boote heute. Auch wenn der Rumpf der Vána aus GFK ist, so erinnert die Optik noch immer an die alte Bauweise. Der ganzen Länge nach ziehen sich feine Linien, Sicken, dem Rumpf entlang und spiegeln das Aussehen echter Planken. Doch eine Grand Banks hat keinen gewöhnlichen GFK-Rumpf. Wo andere Hersteller oft an Material sparen und die Computer heutzutage die minimale Stärke bzw. Dicke berechnen, um ein Schiff gerade noch stabil zu halten, hat die Vána einen teilweise mehrere Zentimeter dicken glasfaserverstärkten Kunststoff-Rumpf. Die Schiffe gelten als fast unsinkbar.
Was von aussen nach Fischerboot aussieht, ändert beim Eintreten in den Salon grundlegend. Der Raum ist gross und hell. Rundherum von doppelt verglasten Fenstern umgeben, dringt auch bei düsterem Wetter noch viel Licht ins Innere. Die Verkleidung der Vána ist im Salon aus Mahagoni. So auch ein Grossteil der Einrichtung. Das helle Alcantara der Sitzbänke gibt ihr einen klassischen, eleganten und doch durchwegs gemütlichen Look. Kaum zu glauben, wie viel Platz im Innern ist. Nebst dem Salon bieten sowohl die Bug- wie auch die Heckkabine Kojen für je zwei Personen. Auch haben beide Kabinen eigene Nasszellen und bieten viel Stauraum. Man könnte problemlos auf dem Schiff wohnen. Und wer weiss, vielleicht machen wir das ja mal …
Der Name des Schiffs: Vána Tári Líre
Tage- und wochenlang haben wir uns Gedanken gemacht, wie wir unser Schiff nennen wollen. Etwas Gewöhnliches wollten wir nicht haben. Es sollte entweder ein nordischer Name und einer aus dem Fantasy-Bereich sein. Und ja, weiblich musste er für mich auf sein, denn Schiffe sind bekanntlich immer weiblich.
Nach langer Recherche bin ich auf Vána gestossen. Der Name entstammt dem von J.R.R. Tolkien erschaffenen Universum. Vána ist eine der Valar, eine der fünfzehn Angehörigen der Ainur, die sich auf die neu entstandene Welt begaben, die später Arda genannt wurde. Die Aufgabe der Valar war es, Adra – also der Erde ihre endgültige Form zu geben.
Wer ist Vána?
Sie wird so beschrieben: Vána Tári Líre „Königin der Lieder“, ist die ewig junge Schönheit und wird auch als „Blumenkönigin“ oder „Herrin des Frühlings“ bezeichnet. Vána ist die Herrin über alle Blumen und Vögel, die sie zum Blühen und Singen bringt. „Das Licht ist zurückgekehrt“ rief sie, nachdem durch ihre Träne ein Schössling des zerstörten Baumes „Laurelin“ zu spriessen begann und eine goldene, leuchtende Frucht hervorgebracht hatte, aus der später die Sonne entstand.
Das klang für mich nach einem schönen Namen für unser Schiff. Und kurz war er auch, was gut zu buchstabieren ist. Beispielsweise am Funk.
Aber nun zum Formellen:
Name | Vána |
Flagge | Schweiz, Heimathafen Basel |
Hersteller | American Marine Singapore |
Modell | Grand Banks 42 Classic, Hull Nr. 613 |
Baujahr | 1979 |
Verdrängung | 12.9 t (unbeladen) |
Länge über alles | 12.75 m |
Breite über alles | 4.14 m |
Tiefgang | 1.2 m |
Höhe | 4.2 m (bei gelegtem Mast), sonst ca. 6.5m |
Motoren | Ford Lehmann, 2x 88 kW (240 PS) |
Bilder sagen bekanntlich mehr als 1000 Worte. Nur: aktuell unterziehen wir unsere Grand Banks einem kleinen „Refit“. Wir sind also innen und aussen noch am Erneuern einiger Details. Daher folgen weitere Fotos in Kürze.
Hier ein kleiner Vorgeschmack: die Vána an ihrem derzeitigen Liegeplatz in den Niederlanden.
Mehr Fotos und Infos folgen in Kürze.
Adrian